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Wie Langzeitarbeitslosen Chancen geben?

Berlin – Für Langzeitarbeitslose ist der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt eine große Herausforderung. Die Gründe sind so vielfältig wie die Menschen. Auch der Arbeitskräftemangel der letzten Jahre hat nicht mehr von ihnen in Arbeit gebracht. Woran liegt das? Welche Vermittlungshemmnisse bestehen, und wie können wir sie überwinden? Die Zeiten am Arbeitsmarkt ändern sich gerade. Laut Experten ist es aktuell besonders für Geringqualifizierte schwierig, Arbeit zu finden.

Bedarf es also gezielterer und individuell zugeschnittener Unterstützung? Welche Verantwortung tragen Unternehmen, und wie kann ihre Zusammenarbeit mit Jobcentern verbessert werden, um die Potenziale Langzeitarbeitsloser besser zu nutzen? Vor allem: Lohnt sich Arbeit angesichts des steigenden Mindestlohns noch? Darüber diskutierten heute bei der 132. „PEAG Personaldebatte zum Frühstück“ in Berlin Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, und Dr. Anna Robra, Abteilungsleiterin Arbeitsmarkt bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände BDA. „Wege aus der Grundsicherung in Arbeit – Sind die Hürden zu hoch?“, so der Titel der gemeinsamen Veranstaltung von PEAG und Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

„In Zeiten des Fachkräftemangels ist die qualifizierte Integration von langzeitarbeitslosen Menschen in den Arbeitsmarkt ohne Alternative“, betonte Marcus Weichert zu Beginn der Debatte: „Durch den demografischen Wandel spitzt sich die Situation in den nächsten Jahren weiter zu. Um Erfolg zu haben, müssen wir jedoch die konkreten Bedarfe der Unternehmen kennen und die Arbeitsuchenden entsprechend qualifizieren.“ Denn die meisten der Arbeitsuchenden besäßen keine formelle Qualifikation und stießen oft zusätzlich auf Vorbehalte von Arbeitgebenden. „Das führt dazu, dass sie sich in klassischen Bewerbungsverfahren meist nicht durchsetzen können“, erklärte Marcus Weichert. Entscheidend sei deshalb Weiterbildung. „Wir sind als Jobcenter kein Reparaturbetrieb, wir sind Chancengeber“, so der Geschäftsführer.

Menschen qualifizieren und bei beruflicher Integration unterstützen.

Dass das Bürgergeld Faulheit fördere, lässt der Arbeitsmarktexperte nicht gelten, wenngleich die jüngsten Verschärfungen beim Bürgergeld durchaus motivierend und fordernd wirkten. Die Qualifizierungsanreize hätten sich bewährt, in Dortmund habe man 2023 mehr Abgänge an Arbeitslosen gehabt als 2022. „Wir lassen unsere Kunden nicht einfach von der Fahne. Wir informieren, beraten und qualifizieren - so wird das Bürgergeld nicht zum bedingungslosen Grundeinkommen“, sagte Marcus Weichert. Er beobachte aber kaum bewusste Arbeitsverweigerung: „Wenn Leute einer Termineinladung nicht folgen, ist das oft kein böser Wille, und dass viele keine Arbeit aufnehmen können, liegt häufig daran, dass Hemmnisse vorhanden sind, die eine Integration in den Arbeitsmarkt erschweren.“ Im Helfermarkt könne man sich den Arbeitgebenden nicht aussuchen, so der Jobcenter-Chef. Deshalb gehe es darum, die Menschen zu qualifizieren und sie bei der beruflichen Integration entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten zu unterstützen.

„Arbeitgebende brauchen mitten im demografischen Wandel jede zupackende Hand“, betonte Dr. Anna Robra. Langzeitarbeitslose seien ein wichtiges Potenzial am Arbeitsmarkt. „Wir müssen also alles tun, damit Langzeitarbeitslose schnellstmöglich in Arbeit kommen", so die Arbeitsmarktexpertin. „Wir brauchen einen aktivierenden Sozialstaat, der sich auf die wirklich Bedürftigen konzentriert und wehrhaft gegen Missbrauch ist“, forderte sie: „Eine Sozialpolitik, die suggeriert, dass der Staat alles regelt, hilft den Menschen nicht und ist auf Dauer weder administrierbar noch finanzierbar.“

Dr. Anna Robra erinnerte daran, dass in vielen Berufen weiterhin Engpässe bestünden, also große Nachfrage von Betrieben nach Mitarbeitenden vorliege, aber zu wenige Interessenten am Markt seien. „An den strukturellen Fachkräfteengpässen ändert auch die aktuell schwierige wirtschaftliche Situation nichts. Deshalb brauchen wir eine aktive, engmaschige und bedarfsgerechte Beratung und konsequente Vermittlung, um alle Potenziale zur Arbeits- und Fachkräftesicherung zu nutzen“, betonte sie: „Das wird aber nur klappen, wenn die Politik den richtigen Rahmen setzt.“ Die Arbeitsverwaltung sei überkomplex und in ihrer Struktur ineffizient. „Es reicht nicht mehr aus, nur an kleinen Stellschrauben zu drehen, Aufgabe in der neuen Legislatur muss es ein, dass  das ganze System neu zu denken“, forderte Dr. Anna Robra. Eine solch grundlegende Reform müsste durch eine Kommission gut vorbereitet werden.

„Auch für die PEAG als Personaldienstleister ist Langzeitarbeitslosigkeit ein Thema“, berichtete Andreas Schmincke, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH: „Im Beschäftigtentransfer bewahren wir Menschen mit intensiver Beratung und individueller Weiterbildung davor, erst gar nicht in die Arbeitslosigkeit zu fallen und stattdessen zusätzliche Kompetenzen zu gewinnen, damit Langzeitarbeitslosigkeit nicht entstehen kann.“ Deshalb sei die PEAG neben Jobcentern und Arbeitsagenturen ein wichtiger Stützpfeiler in der Arbeitsmarktintegration. Auch mit dem Segment der Arbeitnehmerüberlassung: „Eine Kernkompetenz der PEAG in der Zeitarbeit ist es, für Menschen mit Biografien, die nicht dem Ideal entsprechen, einen passenden Arbeitsplatz zu finden und ihre Integration zu begleiten“, erinnerte der PEAG-Geschäftsführer.

PEAG Holding GmbH - Wir machen Zukunft. Für Menschen.

Die PEAG Holding GmbH wurde 1997 gegründet. Sie ist strategischer Partner für Personalberatung, vermittlungsorientierte Arbeitnehmerüberlassung, Beschäftigtentransfer und Personaladministration. Zur Unternehmensgruppe zählen vier Unternehmen: PEAG Transfer GmbH, PEAG Personal GmbH, PEAG HR GmbH und die PEAG-Mitarbeiter-Beteiligungs-GmbH. Auch am politischen Geschehen in allen arbeitsmarktpolitischen Bereichen beteiligt sich die PEAG regelmäßig unter dem Claim "Wir machen Zukunft. Für Menschen." mit öffentlichen Debatten und Symposien zu aktuellen Themen. Damit ist sie Impulsgeber für Akteure des Arbeitsmarktes und Trendsetter im Bereich Personalmanagement.

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Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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