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Experten fordern vor US-Wahl geschlossenes Auftreten der EU in transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen

Berlin – Im Superwahljahr 2024 mit Europawahl, Landtagswahlen und der Präsidentschaftswahl in den USA steht der Wirtschaftsstandort Deutschland vor großen wirtschaftspolitischen Herausforderungen. Die transatlantischen Beziehungen haben sich nicht nur durch den Protektionismus der Trump-Administration verkompliziert, auch der Inflation Reduction Act unter US-Präsident Joe Biden hat große Unsicherheiten in Deutschland und der EU ausgelöst. Ökonomen befürchten sinkende Weltmarktpreise, dadurch ein geringeres Produktionsniveau in deutschen Unternehmen und letztlich einen Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Sind dadurch Arbeitsplätze hierzulande in Gefahr? Was kommt auf Arbeitnehmende und Unternehmen zu? Welche Veränderungen könnte eine erneute Präsidentschaft Trumps und ein Erstarken der europäischen, auch der deutschen Rechten mit sich bringen? Darüber diskutierten heute bei der 129. „PEAG Personaldebatte zum Frühstück“ in Berlin Michael C. Burda, Professor of Economics an der Humboldt-Universität Berlin, und Dr. Berend Diekmann, Referatsleiter USA, Kanada und Mexiko im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. „Wirtschaftsstandort Deutschland im transatlantischen Spannungsverhältnis“, so der Titel der gemeinsamen Veranstaltung von PEAG und Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

„Die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen sind im Vergleich mit anderen Wirtschaftsräumen intensiver denn je, was vor allem an der ungebrochenen Attraktivität des nordamerikanischen Marktes und einer größeren Vorsicht gegenüber China liegen dürfte", schätzte Dr. Berend Diekmann in der Debatte die aktuelle Situation ein. "Unser wichtigstes Pfund sind der Integrationsgrad und die Größe des EU-Binnenmarktes, angesichts der geopolitischen Herausforderungen ist deshalb unabhängig von Wahlausgängen ein geschlossenes und pragmatisches Auftreten als Europäische Union die beste Strategie“, so der Experte.

Wegen Inflation Reduction Act wanderen Investitionen und Arbeitsplätze in USA ab

Wirtschaftsforscher Michael C. Burda unterstützte die Strategieempfehlung: "Im Zuge eines unvermeidlichen Handelskrieges sollte Europa den CO2-Grenzausgleichsmechanismus endlich konsequent durchzusetzen." Vor allem die energieintensiven Industrien seien bedroht, weil die Weltmarktpreise für Zwischenprodukte und Rohstoffe wie Erdgas, Öl und seltene Erden den deutschen Unternehmen weh tun. "Branchen wie Chemie, Pharma, Aluminium, Stahl, Beton, Glas, Keramik und Autohersteller ziehen schon Konsequenzen und wandern ab", sagte er.

Vom Inflation Reduction Act erwartet Michael C. Burda als Effekt, dass mehr deutsche Investitionen und Arbeitsplätze in die USA abwandern. China sieht er dabei als verantwortlich für das Drücken der Weltmarktpreise. In der Folge würden in Deutschland Arbeitsplätze in Gefahr geraten, wenn die Reallöhne nicht entsprechend sinken. "In diesem Szenario haben die Wahlen in den USA keinen Einfluss, auch unter Joe Biden als nächstem Präsidenten ist damit zu rechnen", so der Experte: "Wenn Trump gewählt wird, rechne ich aber mit einem erheblichen Rückgang der US-Importe aus Europa und China, weshalb die Weltmarktpreise fallen werden." Am Ende würde Europa in diesem Handelskrieg in die selbst gestellte Falle laufen, die eigenen Importe aus den Regionen Asien und Amerika zu drosseln.

Andreas Schmincke, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH, öffnete die Debatte für ein eher unwahrscheinliches Szenario: „Könnten sich Subventionen in den USA, die aus dem Inflation Reduction Act resultieren, durch Handels- und Investitionseffekte positiv am deutschen Arbeitsmarkt auswirken?", fragte er. Voraussetzung wäre, dass sie eine höhere Nachfrage nach deutschen Produkten auslösen. Produktion und Beschäftigung hierzulande könnte das stärken und zu einem Lohnanstieg führen. "Ich rechne eher nicht damit, stattdessen dürften Strafzölle nach der US-Wahl die neue Realität sein“, so der Geschäftsführer: „Und die beschädigen die Handelsbeziehungen dauerhaft, was sich deutlich negativ auf den deutschen Arbeitsmarkt auswirken würde.“

PEAG Holding GmbH - Wir machen Zukunft. Für Menschen.

Die PEAG Holding GmbH wurde 1997 gegründet. Sie ist strategischer Partner für Personalberatung, vermittlungsorientierte Arbeitnehmerüberlassung, Beschäftigtentransfer und Personaladministration. Zur Unternehmensgruppe zählen vier Unternehmen: PEAG Transfer GmbH, PEAG Personal GmbH, PEAG HR GmbH und die PEAG-Mitarbeiter-Beteiligungs-GmbH. Auch am politischen Geschehen in allen arbeitsmarktpolitischen Bereichen beteiligt sich die PEAG regelmäßig unter dem Claim "Wir machen Zukunft. Für Menschen." mit öffentlichen Debatten und Symposien zu aktuellen Themen. Damit ist sie Impulsgeber für Akteure des Arbeitsmarktes und Trendsetter im Bereich Personalmanagement.

Ihr Ansprechpartner

Markus Schulte

Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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