Kurzarbeitergeld – Welche Effekte hat das für den Arbeitsmarkt?
PEAG Personaldebatte in Berlin mit Diskussion zwischen DGB und FDP
Berlin – Zwei Jahre Kurzarbeit aufgrund der Pandemie bedeuten 44 Milliarden Euro Kosten auf der einen Seite und ein großer Erfolg auf der anderen Seite, um den Arbeitsmarkt in Deutschland trotz Corona stabil zu halten. Das war das grundsätzliche Fazit der 106. PEAG PERSONALDEBATTE zum FRÜHSTÜCK in Berlin mit einer Diskussion zwischen Stefan Körzell, Mitglied im geschäftsführenden Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes, und Carl-Julius Cronenberg, Mitglied der FDP-Bundestagsfraktion und im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestages.
Stefan Körzell lobte das arbeitsmarktpolitische Instrument der Kurzarbeit: „Die Kurzarbeit war die Bazooka am Arbeitsmarkt. Es ist eine Stärke in Deutschland, wie wir Arbeit gestalten, auch mit den Arbeitgebern zusammen." Angesichts der vorzeitigen oder sogar voreiligen Verlängerung der Zahlung von Kurzarbeitergeld warnte Carl-Julius Cronenberg: „Wir haben aber auch 800.000 offene Stellen, in vielen Branchen gibt es einen Fachkräftemangel. Die voreilige erneute Verlängerung der Kurzarbeit kann auch den dringend notwendigen Strukturwandel hemmen und Fachkräfte an falschen Stellen binden.“ Damit ersetze man Wertschöpfung durch Schulden oder Steuergeld. Ein solches Mittel sei dann klug eingesetzt, wenn es eine akute Krisensituation gibt, sagt er.
Kurzarbeit kann Arbeitsplätze erhalten und Sicherheit geben
Zur aktuellen Pandemiesituation und dem Krieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt stellte Stefan Körzell fest: „Wir befürchten einen nachhaltigen Bruch der Lieferketten. Allein die zurzeit schon festliegenden Schiffe vor Shanghai werden Auswirkungen auch auf den Arbeitsmarkt in Deutschland haben.“ Carl-Julius Cronenberg sieht unterdessen große Unsicherheiten, die dazu führen könnten, dass es erneut zu einer schweren Verwerfung der Wirtschaft komme. „Es kann der Moment kommen, wo wir die Bezugsdauer des Instruments der Kurzarbeit wieder verlängern müssen, auch wenn ich das eigentlich nicht wollen würde“, sagte er: „Es ist gut und richtig, dass das Instrument jetzt ausläuft. Aber ich schließe nicht aus, dass wir es wieder einsetzen müssen, um eine schwere Wirtschaftskrise abzulenken."
Sven Kramer, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH, wünschte sich eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis Jahresende und eine grundsätzliche Ausdehnung auf die Zeitarbeit: „Das Kurzarbeitergeld ist für Krisen gemacht. Da wir mit den pandemischen Risiken und den wirtschaftlichen Folgen des Angriffskrieges in der Ukraine noch tief in der Krise stecken, sollte der Schutzschirm für die deutsche Wirtschaft erhalten bleiben.“ Ein Auslaufen der Kurzarbeit bedeute für Unternehmer vor allem Stress. „Auch wenn Kurzarbeit nicht schön ist, können wir damit Arbeitsplätze erhalten und Sicherheit geben“, sagte er.
Über die PEAG Holding
Die PEAG Holding GmbH wurde 1997 gegründet. Sie ist strategischer Partner für Personalberatung, vermittlungsorientierte Arbeitnehmerüberlassung, Beschäftigtentransfer und Personaladministration. Zur Unternehmensgruppe zählen vier Unternehmen: PEAG Transfer GmbH, PEAG Personal GmbH, PEAG HR GmbH und die PEAG-Mitarbeiter-Beteiligungs-GmbH. Auch am politischen Geschehen in allen arbeitsmarktpolitischen Bereichen beteiligt sich die PEAG regelmäßig mit öffentlichen Debatten und Symposien zu aktuellen Themen. Damit ist sie Impulsgeber für Akteure des Arbeitsmarktes und Trendsetter im Bereich Personalmanagement.
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