Künstliche Intelligenz am Arbeitsmarkt Chance oder Sorge | PEAG
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Ist Künstliche Intelligenz am Arbeitsmarkt Chance oder Grund zur Sorge?

Berlin – Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeitswelt in einem bisher unbekannten Ausmaß. Ob ChatGPT, Assistentin Siri, Autonome Fahrzeuge, Maschinelles Lernen oder Bilderkennung – die Entwicklung von KI ist so schnell wie noch nie zuvor. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erwartet spätestens für das Jahr 2035, dass es keinen Arbeitsplatz ohne sie geben wird. Zwar bieten die neuen Technologien viele Vorteile, weil sie Arbeit besser, sicherer und attraktiver machen können. Aber sie lösen auch Angst und Unsicherheit aus. Information, Weiterbildung und klare Regeln für Beschäftigte sind deshalb wichtig.

Wie weit verbreitet ist KI in der Arbeitswelt? Welche Berufe macht sie möglicherweise überflüssig und wo entstehen neue? Welche Chancen und Risiken eröffnen sich für Unternehmen? Brauchen wir politische Rahmenbedingungen für einen verantwortungsvollen Einsatz von KI in den Betrieben? Darüber diskutierten heute bei der 125. „PEAG Personaldebatte zum Frühstück“ in Berlin Daniel Abbou, Geschäftsführer des KI Bundesverbandes, und Christoph Schmitz, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand und dort Leiter des Fachbereichs Finanzdienste, Kommunikation und Technologie, Kultur, Ver- und Entsorgung, Selbstständige. „Künstliche Intelligenz - Revolution für den Arbeitsmarkt?“, so der Titel der gemeinsamen Veranstaltung von PEAG Unternehmensgruppe und Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

Informationskampagne über Künstliche Intelligenz wichtig

Daniel Abbou betonte in der Debatte die transformative Kraft der Künstlichen Intelligenz für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt. Er unterstrich die positive Entwicklung der KI-Branche trotz wirtschaftlicher Herausforderungen: „Ich glaube, das Potenzial von KI-Anwendungen für den Arbeitsmarkt wird oft noch unterschätzt." Es gehe hier um mehr als Effizienzsteigerungen. Health Tracking, Sprachassistenten oder ChatGPT seien nur einige Beispiele für das Potenzial der KI für den Arbeitsmarkt. "Die Definition von KI im aktuellen AI-Act ist mir zu weit gefasst“, plädierte der Geschäftsführer für eine praxisnahe Definition, angepasst an die OECD-Definition.

Den jetzt auf den Weg gebrachten AI-Act begrüßte Daniel Abbou als wichtigen Schritt für einen einheitlichen Rechtsrahmen für das KI-Ökosystem in der EU. „Ich halte nichts von nationalen oder europäischen Alleingängen und erst recht nichts von einer Überregulierung aus Angst vor Veränderung“, so der KI-Experte: „Wir brauchen einen Rechtsrahmen, der Innovationskraft ermöglicht und Wettbewerbsfähigkeit fordert, Systeme, die durch automatische Gesichtserkennung, Chatkontrollen oder Social Scoring Bürgerrechte beschneiden, müssen wir verbieten.“ Sorgen mache ihm die Digitalskepsis in Deutschland. Diese führe dazu, dass mehr über die Gefahren der KI-Entwicklungen gesprochen wird als über die Chancen. "Ich halte daher eine umfangreiche Informationskampagne für ebenso wichtig wie Investitionen in flächendeckende Aus- und Weiterbildung“, forderte Daniel Abbou.

Perfekte Daten durch qualifiziertes Recruitingpersonal

Christoph Schmitz bekräftigte die Absicht der Gewerkschaften, mit den Arbeitnehmenden den Einsatz von KI so zu gestalten, dass es auch in Zukunft gute Arbeit für alle gibt. „Nur wenn die Technik den Menschen nicht steuert, sondern ihn in seiner Arbeit unterstützt, kann KI zu einem Erfolgsmodell für Beschäftigte und Unternehmen werden“, sagte er. Das ver.di-Bundesvorstandsmitglied berichtete über seinen Eindruck, dass Künstliche Intelligenz derzeit bei vielen Arbeitnehmenden Sorgen und Ängste auslöse: „Selbststeuernde Prozesse führen zu einer neuen Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine, ohne dass diese bisher ausreichend erforscht ist.“ Drängende Fragen der Kontrolle, der Ent- oder Belastung, der Qualifizierung und der Beschäftigungssicherung müssten geklärt werden.

„Die Einführung von KI kann die Arbeitsqualität verbessern, wenn die Kriterien von guter Arbeit schon vor der Implementierung berücksichtigt werden“, so Christoph Schmitz. Neben Beschäftigungssicherung und besseren Qualifikationsmöglichkeiten gehe es darum, KI-Systeme so zu gestalten, dass die Handlungs- und Gestaltungsspielräume der Erwerbstätigen erweitert werden. „Statt Tätigkeiten zu entwerten, sind sie durch gezielte Qualifizierung aufzuwerten, das kann durch Tarifverträge flankiert und durch neue Stellenzuschnitte unterstützt werden”, so der Gewerkschaftler. Zudem dürften Verantwortlichkeiten und Haftung nicht auf die Technik übertragen werden. „Der Mensch muss in der Verantwortung bleiben“, forderte er.

Andreas Schmincke, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH, erinnerte daran, dass gerade mal zehn Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen KI nutzen. Dabei sei die breite Anwendung entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und Fortschritte beim Fachkräftemangel. Auch er betonte, dass die Beschäftigten bei der Entwicklung von KI-Anwendungen frühzeitig eingebunden werden müssten, um Erfahrungswissen zu berücksichtigen und Überforderung zu vermeiden. Als Personaldienstleister müsse die PEAG sich aber einer Herausforderung der Branche stellen: So könne Software zwar Bewerbungen analysieren und geeignete Kandidaten für eine Stelle identifizieren, sie kontaktieren und Interviews vereinbaren. Auch könnten KI-Systeme Vorhersagen über den künftigen Personalbedarf treffen und Mitarbeitenden entsprechend ihren Fähigkeiten passenden Aufgaben zuweisen. „Zugleich wissen wir aber, dass das nur mit einer perfekten Datengrundlage möglich ist, und die entsteht in unserem Geschäft nur durch die Arbeit unseres qualifizierten Recruitingpersonals“, so Andreas Schmincke.

Über die PEAG Holding

Die PEAG Holding GmbH wurde 1997 gegründet. Sie ist strategischer Partner für Personalberatung, vermittlungsorientierte Arbeitnehmerüberlassung, Beschäftigtentransfer und Personaladministration. Zur Unternehmensgruppe zählen vier Unternehmen: PEAG Transfer GmbH, PEAG Personal GmbH, PEAG HR GmbH und die PEAG-Mitarbeiter-Beteiligungs-GmbH. Auch am politischen Geschehen in allen arbeitsmarktpolitischen Bereichen beteiligt sich die PEAG regelmäßig mit öffentlichen Debatten und Symposien zu aktuellen Themen. Damit ist sie Impulsgeber für Akteure des Arbeitsmarktes und Trendsetter im Bereich Personalmanagement.

Ihr Ansprechpartner

Markus Schulte

Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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