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Ist Arbeit in Deutschland zu teuer?
Berlin – Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Während die Löhne in den letzten Jahren aufgrund der Inflation stark gestiegen sind, kämpft die Wirtschaft mit Rezession, hohen Standortkosten und zunehmender internationaler Konkurrenz. Hält diese Entwicklung an, kann es zu einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit kommen.
Wie können Unternehmen in diesem Spannungsfeld ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten? Steigen die Lohnkosten in den kommenden Jahren weiter? Sollte der Mindestlohn weiter erhöht werden oder gefährdet das Arbeitsplätze? Wie eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale verhindern? Wie beeinflussen die anstehenden Wahlen die Lohndebatte?
Darüber diskutierten heute bei der 135. „PEAG Personaldebatte zum Frühstück“ in Berlin Prof. Dr. Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), und Lars Kroemer, Chefvolkswirt und Abteilungsleiter Volkswirtschaft und Statistik beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall. „Lohnentwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt – Welche Konsequenzen hat das für Deutschland?“, so der Titel der gemeinsamen Veranstaltung von PEAG und Gesamtmetall.
"Nach Abzug der Inflation haben die Beschäftigten weniger in der Tasche als vor Corona, doch Arbeitskräfte sind knapp und die demographische Schrumpfung kommt“, sagte Enzo Weber zu Beginn der Debatte und ergänzte: "Aber angesichts der Umbrüche sind es auch keine einfachen Zeiten für Unternehmen." Deshalb brauche Deutschlands Wirtschaft einen investitionsgetriebenen Aufschwung, der die Möglichkeiten der Wirtschaft erweitere, auf Erneuerung in der Transformation setze und die Produktivität wieder nach vorne bringe. "Damit aus Inflationsausgleich wieder echte Lohnsteigerungen werden", appellierte der Experte. Enzo Weber betonte weiterhin, dass Deutschland nur mit hochwertigen Jobs erfolgreich sein könne. Das sei aber eine Frage der Erneuerung: "Wer gute Jobs in Deutschland halten will, muss sie neu erfinden." Den Mindestlohn verteidigte er: "Arbeitskräfte werden immer knapper, wir müssen sie deshalb so gut wie möglich einsetzen." Man brauche aber einen Konsens für ein ambitioniertes und unabhängiges Verfahren zur Mindestlohnsetzung in der Zukunft.
Fachkräfte halten wird immer schwieriger
„Es geht jetzt um nichts weniger als darum, unseren Standort zu retten", reagierte Lars Kroemer: "Deutschland befindet sich in der längsten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik. Fachkräfte zu halten wird immer schwieriger, denn für viele Unternehmen ist es schlicht nicht mehr möglich, am Standort Deutschland wettbewerbsfähig zu produzieren." Damit nicht immer mehr Arbeitsplätze und damit Kaufkraft und Wachstum ins Ausland abwanderten, müsse jetzt gegengesteuert werden, die Politik die Rahmenbedingungen für alle Unternehmen deutlich verbessern. "Andernfalls wird sich der Personalabbau zwangsläufig weiter beschleunigen“, so der Experte. Er forderte, die Sozialabgaben zu senken: "Also nicht nach neuen Einnahmequellen zusätzlich zu einer Abgabenquote von 43 Prozent suchen, sondern die Belastung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf 40 Prozent verringern."
Als Personaldienstleister erlebe die PEAG zurzeit, dass manche Unternehmen ihre Flexibilität erhöhen wollen, berichtete Andreas Schmincke, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH. „Damit Deutschland weiter im Wettbewerb bestehen kann, sollten sich Lohnsteigerungen am besten an der Produktivitätsentwicklung orientieren", forderte er in der Debatte: "Für die künftige Lohnentwicklung sind aber noch ganz andere Faktoren entscheidend, zum Beispiel die Förderung und Weiterbildung von Fachkräften oder eine maßvolle Gestaltung der Lohnnebenkosten“, so der Geschäftsführer.
PEAG Holding GmbH - Wir machen Zukunft. Für Menschen.
Die PEAG Holding GmbH wurde 1997 gegründet. Sie ist strategischer Partner für Personalberatung, vermittlungsorientierte Arbeitnehmerüberlassung, Beschäftigtentransfer und Personaladministration. Zur Unternehmensgruppe zählen vier Unternehmen: PEAG Transfer GmbH, PEAG Personal GmbH, PEAG HR GmbH und die PEAG-Mitarbeiter-Beteiligungs-GmbH. Auch am politischen Geschehen in allen arbeitsmarktpolitischen Bereichen beteiligt sich die PEAG regelmäßig unter dem Claim "Wir machen Zukunft. Für Menschen." mit öffentlichen Debatten und Symposien zu aktuellen Themen. Damit ist sie Impulsgeber für Akteure des Arbeitsmarktes und Trendsetter im Bereich Personalmanagement.
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Markus Schulte
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