Energiewende große Herausforderung für Personalplanung | PEAG
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Energiewende große Herausforderung für die Personalplanung

Berlin – Die Energiewende wird schneller kommen als bisher geplant. Klimaneutralität in Gesellschaft und Wirtschaft ist das Ziel. Dafür braucht es nicht nur viele neue Technologien, sondern auch die passenden Arbeitskräfte – sei es für den Strukturwandel in der Industrie, im Verkehr oder im Wärmebereich. In der Solar- und Windenergienbranche fehlen beispielsweise mehr als 200.000 Fachkräfte, auch das Handwerk sucht schon lange händeringend Personal.

Aber wie die Knappheit an Arbeitskräften in den Griff bekommen? Darüber diskutierten heute bei der 118. „PEAG Personaldebatte zum Frühstück“ in Berlin Bernd Grube, Personalchef der Antriebssparte der Robert Bosch GmbH, und Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. „Von der Energiewende zur Wende des Arbeitsmarkts – Herausforderungen und Lösungsansätze?“, so der Titel der gemeinsamen Veranstaltung von PEAG Unternehmensgruppe und Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

„Die Automobilindustrie ist von den tiefgreifenden Transformationsprozessen durch den Umbau der Energiesysteme und der Dekarbonisierung besonders betroffen“, machte Bernd Grube gleich zu Beginn der Debatte deutlich. Dies betreffe auch Bosch. So hängen viele der Arbeitsplätze beim größten Automobilzulieferer der Welt nach wie vor am Verbrenner. Gleichzeitig investiere man stark in Zukunftstechnologien wie die Elektromobilität. Wichtig sei deshalb, dass die Beschäftigten mitgenommen werden und neue Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten erhalten. „Transformation kann nur mit den Beschäftigten gelingen“, betonte der Personalchef.

Bosch setze in solchen Umbruchsphasen auf selbstverantwortliches Lernen, gezielte Weiterbildungen und die richtigen Rahmenbedingungen innerhalb des Unternehmens. „Qualifizierung und Weiterentwicklung vorhandener Fachkräfte ist perspektivisch einer der Bausteine, um auch den Fachkräftebedarf der Zukunft zu sichern", sagte Bernd Grube. Ebenso essentiell seien die richtigen politischen Rahmenbedingungen und die Unterstützung der Sozialpartner, um die Transformation der Branche zur nachhaltigen Mobilität sozialverträglich zu gestalten.

Frühzeitige Fort- und Weiterbildung zentrales Element unternehmerischer Personalplanung

„Im nächsten Jahrzehnt gehen sehr geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand“, sagte Stefan Wenzel: „Gleichzeitig müssen sich Unternehmen auf große technologische Herausforderungen und Innovationen einstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Branchen, die beispielsweise energieeffiziente Fahrzeuge oder Technik herstellen, die man zur Produktion von erneuerbaren Energien, Wasserstoff, Batterien, Chips oder Komponenten von Stromnetzen benötigt, bräuchten eine wachsende Zahl von Fachkräften. „Deshalb muss frühzeitige Fort- und Weiterbildung ein zentrales Element der unternehmerischen Personalplanung werden“, forderte der Staatssekretär: „Die Handwerksberufe müssen als attraktives innovatives Berufsfeld gestärkt werden, die Zahl der jungen Menschen, die ohne Berufsausbildung in den Arbeitsmarkt geht, muss drastisch reduziert werden, auch Zuwanderung wird eine wichtige Rolle spielen.“ Das Zeitalter fossiler Energie sei bald Geschichte, so Stefan Wenzel weiter: „Mit dem Umbau der Energieversorgung wird die industrielle Wertschöpfung in Deutschland und Europa gestärkt.“

Gerd Galonska, Sprecher der Geschäftsführung der PEAG Holding GmbH, bezeichnete die notwendige Dekarbonisierung als Herausforderung für die Wirtschaft. „Wir erleben zum Beispiel in der Stahlbranche, dass für den Einstieg in die klimafreundliche, grüne Stahlproduktion Fachkräfte mit ganz anderer Qualifikation gebraucht werden als bisher, aber gleichzeitig müssen die alten Hochöfen noch weiter gefahren werden.“ Das brauche eine über viele Jahre vorausschauende Personalplanung, die unterschiedliche Modelle der Anstellung und Qualifizierung berücksichtigt und soziale Verpflichtungen einhält.

„Was machen wir mit den speziell qualifizierten Menschen, die in den auslaufenden Branchen beschäftigt sind?“, fragte Gerd Galonska: „Und wie kriegen wir genügend und passend qualifizierte Menschen für sich neu entwickelnde Wirtschaftszweige?“ Beides miteinander verbinden sei eine Möglichkeit. Aber weil ein großer Teil des Personals dafür Umschulungen brauche, müsse man sie vorzeitig aus dem Produktionsbetrieb herausnehmen. „Und wer macht dann deren Arbeit in dieser Zeit?“, so der PEAG-Geschäftsführer: „Das zu managen ist auch für uns Personaldienstleister eine neue Herausforderung.“ Wichtig sei zudem, für solche Mitarbeitenden neue Aufgaben und Qualifizierungen zu finden, die nicht in den neuen Technologien einen Arbeitsplatz finden.

Über die PEAG Holding

Die PEAG Holding GmbH wurde 1997 gegründet. Sie ist strategischer Partner für Personalberatung, vermittlungsorientierte Arbeitnehmerüberlassung, Beschäftigtentransfer und Personaladministration. Zur Unternehmensgruppe zählen vier Unternehmen: PEAG Transfer GmbH, PEAG Personal GmbH, PEAG HR GmbH und die PEAG-Mitarbeiter-Beteiligungs-GmbH. Auch am politischen Geschehen in allen arbeitsmarktpolitischen Bereichen beteiligt sich die PEAG regelmäßig mit öffentlichen Debatten und Symposien zu aktuellen Themen. Damit ist sie Impulsgeber für Akteure des Arbeitsmarktes und Trendsetter im Bereich Personalmanagement.

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