Brauchen wir Flexibilität oder klare Verhältnisse am Arbeitsplatz?
Berlin – Flexible Beschäftigungsformen wie Zeitarbeit, befristete Arbeitsverhältnisse, Teilzeit und Minijobs helfen Unternehmen, Personal zu beschäftigen, und erleichtern vielen Menschen den Einstieg in Arbeit. Auch zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten wünschen sich immer mehr Beschäftigte. Getrieben vom Fachkräftemangel gehen viele Betriebe inzwischen auf die Bedürfnisse ihrer Arbeitskräfte ein.
Aber welche Herausforderungen bringt die Flexibilisierung der Arbeit mit sich. Darüber diskutierten heute bei der 116. „PEAG Personaldebatte zum Frühstück“ in Berlin Jürgen Zierke, Geschäftsführer der BASF Services Europe GmbH in Berlin, und Prof. Dr. Sascha Stowasser, Mitglied im Rat der Arbeitswelt und Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft. „Flexible Beschäftigungsformen – Fluch oder Segen?“, so der Titel der gemeinsamen Veranstaltung von PEAG Unternehmensgruppe und Arbeitgeberverband Gesamtmetall.
„Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erfordert flexible Arbeitsmodelle“, stellte Jürgen Zierke gleich zu Beginn der Debatte fest. Das gelte vor allem dann, wenn Beschäftigte wie bei BASF auf internationaler Ebene zusammenarbeiten, zum Beispiel in unterschiedlichen Zeitzonen. Die BASF Services Europe GmbH ermöglicht den Mitarbeitenden deshalb mehr Flexibilität, von wo, wann und wie die Beschäftigten arbeiten. „Keine starren Regeln, Teams entscheiden, je nach Aufgabe und Tätigkeitsfeld werden unterschiedliche Arbeitsmodelle gefragt sein und Teams finden jeweils den passenden Weg für sich“, erklärte der Geschäftsführer: „Immer mit dem Ziel, verbunden, kreativ und innovativ zu bleiben.“
Wie Teams im Homeoffice und in Präsenz künftig zusammenarbeiten
Wesentliche Elemente flexibler Arbeitsmodelle sind aus Zierkes Sicht Flexibilität bei Arbeitsort und -zeit, Office- und Zusammenarbeitskonzepte für Mobiles Arbeiten, Bürokonzepte mit Desk-Sharing sowie Kommunikationszonen und Rückzugsorte. Sein Unternehmen helfe jüngeren Mitarbeitenden mit flexiblen Arbeitsmodellen wie Teilzeit, Jobsharing, Mobiles Arbeiten und Freistellungsmöglichkeiten, um beispielsweise Kinderbetreuung mit dem Berufsleben zu vereinbaren. „Wir unterstützen ebenso ältere Beschäftigte, die andere Herausforderungen haben, zum Beispiel bei der Pflege von Angehörigen“, sagte er. Rund 2500 Beschäftige testen aktuell bei BASF in Berlin solche neuen Arbeitsmodelle. „Dabei geht es zum Beispiel darum, wie Teams im Homeoffice und in Präsenz künftig zusammenarbeiten wollen, zudem werden die Büros nach und nach umgestaltet“, so Zierke.
„Orts- und zeitflexible Arbeit liegt im Trend der Zeit und ist eine wichtige Errungenschaft“, sagte Sascha Stowasser: „Wir gehen davon aus, dass sich in Zukunft der Anteil der Beschäftigten, die orts- und zeitflexibel arbeiten werden, noch weiter stark erhöhen wird. Immer mehr Beschäftigte wollen ihren Arbeitsort, ihre Arbeitszeit und ihre Arbeitsaufgaben selbstständig organisieren und somit das Arbeits- und Privatleben besser miteinander vereinbaren.“
Flexible Beschäftigungsformen nicht verunglimpfen
Die Arbeitsforschung erwartet laut dem Experten, dass orts- und zeitflexible Arbeit immer mehr zum Normalfall für einen Großteil der Beschäftigten wird. Für die Umsetzung flexibler Arbeit seien aber neue Methoden und Werkzeuge erforderlich, die die Situation der Unternehmen betriebsspezifisch analysieren und gestalten können. „Gerade in den aktuell turbulenten Zeiten müssen Unternehmen und Menschen begleitet und dabei unterstützt werden, sich auf den Wandel der Arbeitswelt einzustellen", forderte der Experte.
„Flexible Beschäftigungsformen dürfen nicht als prekär dargestellt und verunglimpft werden, denn sie sind absolut notwendig für die aktuellen Struktur- und Transformationsprozesse unserer Wirtschaft“, betonte Andreas Schmincke, Geschäftsführer der PEAG Holding GmbH: „Fest steht auch, dass sie Unternehmen oft erst die Schaffung neuer Arbeitsplätze ermöglichen, vor allem im starken Wettbewerb der globalen Märkte.“ Teilzeit, Minijobs und befristete Arbeitsverhältnisse würden aber auch von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zunehmend nachgefragt. „Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass sie für Geringqualifizierte eine Teilnahmebrücke am Arbeitsmarkt darstellen und im Rahmen der Erwerbsmigration einen Beitrag leisten können“, stellte Schmincke weiter fest.
Über die PEAG Holding
Die PEAG Holding GmbH wurde 1997 gegründet. Sie ist strategischer Partner für Personalberatung, vermittlungsorientierte Arbeitnehmerüberlassung, Beschäftigtentransfer und Personaladministration. Zur Unternehmensgruppe zählen vier Unternehmen: PEAG Transfer GmbH, PEAG Personal GmbH, PEAG HR GmbH und die PEAG-Mitarbeiter-Beteiligungs-GmbH. Auch am politischen Geschehen in allen arbeitsmarktpolitischen Bereichen beteiligt sich die PEAG regelmäßig mit öffentlichen Debatten und Symposien zu aktuellen Themen. Damit ist sie Impulsgeber für Akteure des Arbeitsmarktes und Trendsetter im Bereich Personalmanagement.
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